Sind Sie eine eierlegende Wollmilchsau – oder wann lohnt sich Ihre Assistenz-Bewerbung auf eine Stellenanzeige wirklich?

 

Lohnt sich eine Bewerbung auf die entdeckte Stellenanzeige? Macht es wirklich Sinn Zeit zu investieren und sich zu bewerben?

In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie eine Stellenanzeige richtig analysieren und entschlüsseln, um zu wissen, ob sich der Aufwand einer Bewerbung überhaupt für Sie lohnt.

Ok, Sie haben sich entschieden, dass sie sich beruflich verändern und den nächsten Karriereschritt angehen möchten?

Wunderbar!

Doch ehe Sie sich nun hoch motiviert an Ihren PC setzen und Ihre Bewerbungsunterlagen fix überarbeiten, getreu dem Motto “wer zuerst kommt, mahlt zuerst”, sollten Sie die für Sie infrage kommenden Stellenangebote genau analysieren.

Eine richtige Vorbereitung und Analyse sind wichtig, um sich unnötigen Aufwand zu sparen. Wer sich immer auf unpassende Stellen bewirbt, der bekommt schnell Absagen.....

Das beansprucht nicht nur die eigene Zeit, sondern schlägt irgendwann auch auf das Selbstbewusstsein. (Leider erlebe ich auch sehr oft, dass dieses  angeknackste Selbstbewusstsein dann negativen Einfluss auf die künftige Gehaltsvorstellung hat! 😥)

Soweit sollte es erst gar nicht kommen! Wollen Sie endlich Klarheit und wissen, warum Ihrer Bewerbungen nicht zu einer Einladung führen? Dann lassen Sie sich von einem Profi ein Videofeedback zu Ihren Unterlagen geben! Erfahren Sie endlich die wahren Grund für Ihre Absagen! Informationen zum Unterlagen-Check inkl. Video. 

 

Anzeigen richtig entschlüsseln

Von Arbeitszeugnissen und von Hotelbeschreibungen ist es ja bekannt: Die Texte müssen richtig entschlüsselt werden, will man verstehen was da wirklich steht.

Steht in einem Arbeitszeugnis z.B. „Ihre umfangreiche Bildung machte sie zu einer gesuchten Gesprächspartnerin“ dann heißt es nichts anderes, als dass die beschriebene Mitarbeiterin, gerne viel, häufig und lang privat "quatschte".....

Oder steht im Reisekatalog  „Unser Hotel ist verkehrsgünstig gelegen“ ist also eindeutig mit Verkehrslärm zu rechnen!

Aber auch in den Stellenanzeigen geben bestimmte Formulierungen verdeckte Hinweise auf die Stelle.

Sie sollten z.B. wissen, dass ein gut gestaltetes Stellenangebot i.d.R. werbend und abschreckend gleichzeitig  formuliert wird. Unternehmen möchten grundsätzlich eine Selektion vornehmen und keine Bewerbungen von Kandidaten erhalten, die nicht hinreichend qualifiziert sind. (Personalerarbeits-)Zeit ist ja schließlich Geld.... 😉

Darin liegt jedoch Ihre Chance!

Denn das heißt, dass Sie zum engeren Kreis der Kandidaten gehören, wenn Sie die geforderten Anforderungen erfüllen! Ist dies jedoch nicht der Fall, sollten Sie sich die Bewerbung auf dieses Stellenangebot sparen.

Was heißt aber nun „die geforderten Anforderungen erfüllen“?

Sie können ruhig aufatmen!

Die wenigsten Bewerber können hinter jede Anforderung ein Häkchen setzen. Sie müssen also keine „Eierlegende-Wollmilchsau“ sein. In der Regel reicht es, wenn Sie ca. 80 % der geforderten Kenntnisse und Erfahrungen mitbringen. 

Manche Defizite im Anforderungsprofil lassen sich nämlich durchaus durch eine überzeugende Selbstdarstellung ausgleichen!

Es kommt also zusätzlich darauf an, wie gut Sie sich im Anschreiben, im Lebenslauf und später natürlich auch im Vorstellungsgespräch präsentieren.

Hier nun meine Tipps zur erfolgreichen Analyse einer Stellenanzeige:

1.    Lesen Sie die Stellenanzeige mehrmals langsam und aufmerksam durch. (Ich weiß, dass das jetzt logisch und profan klingt, aber leider erlebe ich es in meinem Alltag sehr häufig, dass Bewerber die Anzeige nicht gründlich lesen... und daher schon an den „Basics“ scheitern... )

2.    Versetzen Sie sich beim Lesen in die Situation des Verfassers. Verstehen Sie, was das Unternehmen wirklich will?

3.    Versuchen Sie zwischen den Zeilen zu lesen! Scannen Sie die Stellenanzeige nach wertvollen Hinweisen:

  • Was wird Ihrer Meinung nach die größte Herausforderung in dem Job sein? (Hinweis: Die für das Unternehmen wichtigsten Anforderungen werden meist zuerst aufgezählt. Sie können also durchaus eine Priorisierung ableiten! 👍)

4.    Erstellen Sie nun eine Liste der Muss- bzw. Kann-Kriterien. Diese sind oft im Konjunktiv formuliert, oder ihnen sind Wörter, wie „idealerweise“ oder „von Vorteil“ vorangestellt. 

5.    Nachdem Sie die Kriterien entschlüsselt und gewichtet haben, erfolgt ein Abgleich mit Ihrer bisherigen Leistungsbilanz. Suchen Sie Parallelen zwischen den Aufgaben der neuen Stelle und Ihren derzeitigen oder früheren Tätigkeiten und Aufgaben.

6.    Fragen Sie sich nun, ob Sie über die genannten Anforderungen verfügen? Wenn ja, zu wie viel Prozent?

7.    Nachdem Sie nun Ihren persönlichen „Erfüllungs-Prozentsatz“ für diese Stelle kennen: Kommt dieses Stellenangebot nach dieser Analyse jetzt überhaupt noch für Sie infrage?

8.    Wenn Ihr Profil nicht exakt den Erwartungen des Unternehmens entspricht, (also weniger als 80% Übereinstimmung) sollten Sie klären, warum Sie trotzdem von Ihrer Bewerbung überzeugt sind. Sie sollten unbedingt in der Lage sein, dies in Ihrer Bewerbung (und später im Vorstellungsgespräch) „knackig“ und überzeugend formulieren zu können. 

9.    Entscheiden Sie sich nun final, ob Sie Ihre Bewerbung schreiben möchten. 

10. Praxistipp: Die Positionsbezeichnung sollte bei Ihrer Entscheidungsfindung NICHT ausschlaggebend sein, sondern nur die Aufgabenbeschreibung. (Gerade im Assistenzbereich erlebe ich es oft, dass sowohl meine Firmenkunden, als auch die Bewerber/innen die Titel nicht adäquat benutzen und z.B. von einer Empfangsassistenz sprechen, aber eigentlich einen Office Manager/in suchen...😳 )

11. Extratipp: Nehmen Sie nicht alles zu wörtlich. Gerade wir Frauen neigen eher dazu uns abschrecken zu lassen. Sind z.B. „mind. 4 Jahre Erfahrung in…“ gefordert und Sie haben nur 3 Jahre Erfahrung? Bewerben Sie sich trotzdem!

Solche Formulierungen sind nicht immer wörtlich zu nehmen und können bei geringeren Abweichungen z.B. durch Ihre überzeugende Selbstdarstellung und andere Fähigkeiten ausgeglichen werden.

Das waren meine 11 Tipps zur Anzeigen-Analyse. Gar nicht so schwer, wenn man weiß worauf man achten soll, oder?

Wenn Sie unsicher sind, wie hoch die Erfolgsaussichten einer Bewerbung in Ihrem Fall sind oder wie sie mit mangelnder relevanter Berufserfahrung trotzdem  punkten können, kann sich eine Beratung zur Stellenauswahl, Bewerbungsstrategie und zur richtigen Darstellung Ihrer Fähigkeiten in den Bewerbungsunterlagen lohnen.

Ich wünsche Ihnen von Herzen viel Erfolg bei der weiteren Jobsuche!

Ihre

Constanze Wiedermann

 


SÜDPOOL PERSONALKONZEPTE

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