Job Crafting: Das Geheimnis, wie Sie die besten Mitarbeiter in Zeiten des Fachkräftemangels halten und gewinnen

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Sie können das Wort "Fachkräftemangel" nicht mehr hören und gleichzeitig fällt es Ihrem Unternehmen jedoch schwer - trotz wettbewerbsfähiger Gehälter - Mitarbeiter zu halten oder neue Mitarbeiter zu gewinnen?

Wie also können Sie dafür sorgen, dass Ihre Mitarbeiter langfristig bei Ihnen bleiben und nicht zum Mitbewerber wechseln?

Job Crafting könnte die Antwort für Sie sein!

  

Was versteht man unter Job Crafting?

Amy Wrzesniewski und Jane E. Dutton von der Yale School of Management gelten als die Begründerinnen des Konzepts "Job Crafting". Ihre Ausgangsthese lautete - einfach erklärt: Den perfekten Traumjob gibt es nicht, aber man kann ihn sich selbst schaffen.

Job Crafting bezeichnet den Prozess, bei dem ein Arbeitsplatz an die Stärken, Interessen und Leidenschaften eines Mitarbeiters angepasst wird. Er kann dazu beitragen, Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden, indem ihre Arbeit sinnvoller und motivierender gestaltet wird. Der Grundgedanke ist, dass Arbeitnehmer eine aktive Rolle bei der Gestaltung ihres Arbeitsplatzes übernehmen können, um ihn besser an ihre Fähigkeiten, Interessen und Werte anzupassen.

Es ist kein Geheimnis, dass Arbeitnehmer, die in ihrem Job zufrieden sind, sich seltener nach anderen Jobs umsehen und kündigen. Laut der jüngsten Gallup Engagement Index Studie 2021 sind nur 17% der Arbeitnehmer emotional an ihren Arbeitgeber gebunden, während 83 % offen für das Angebot eines Konkurrenten sind. 71 % der Beschäftigten würden sogar eine Lohnkürzung akzeptieren, um einen besseren Job zu bekommen! (Quelle: Hayes).

Erschreckende Zahlen!

Job Crafting führt nachweislich zu mehr Motivation und Engagement sowie zu einer besseren Arbeitsleistung. Wenn Mitarbeiter sich in ihrer Arbeit engagierter fühlen und ein größeres Gefühl der Verantwortung für ihre Karriere haben, bleiben sie länger im Unternehmen und schauen sich seltener nach anderen Möglichkeiten um. Dies kann zu erheblichen Kosteneinsparungen für die Unternehmen u.a. beim Recruiting und Onboarding führen. Darüber hinaus kann Job Crafting auch dazu beitragen, die Produktivität der Mitarbeiter zu verbessern, was weitere Kosteneinsparungen mit sich bringt. 

Es überrascht daher nicht, dass Unternehmen zunehmend auf Job Crafting setzen, um ein positives Arbeitsumfeld zu fördern und Top-Talente anzuziehen.

Agilität zahlt sich aus

Agile Unternehmen sind immer auf der Suche nach Möglichkeiten, die Motivation und das Engagement ihrer Mitarbeiter zu verbessern, und Job Crafting ist eines der wirksamsten Instrumente, die ihnen zur Verfügung stehen.

Es ist also höchste Zeit, sich mit dem Job Crafting Konzept näher zu beschäftigen!

 

Job Crafting Vor- und Nachteile

 

Vorteile des Job Craftings für Unternehmen

Job Crafting hat viele Vorteile für Unternehmen. Indem man sich die Zeit nimmt, die Stärken und Schwächen eines Mitarbeiters sowie seine derzeitige Rolle im Unternehmen zu bewerten, kann Job Crafting Unternehmen dabei helfen, Bereiche zu identifizieren, für die ein Mitarbeiter besser geeignet ist. Dies kann zu einer höheren Produktivität und Zufriedenheit am Arbeitsplatz führen und die Personalfluktuation verringern. Darüber hinaus kann Job Crafting durch die Erkundung der Motivationen und Ziele einer Person den Unternehmen auch helfen, den Schulungs- und Entwicklungsbedarf zu ermitteln. Wenn Unternehmen verstehen, wie ihre Mitarbeiter ticken, können sie in diese Mitarbeiter investieren und ein positiveres und produktiveres Arbeitsumfeld schaffen. 

In der klassischen Organisationstheorie wurde jedoch lange Zeit davon ausgegangen, dass Arbeitsplätze durch eine Reihe von zugewiesenen Aufgaben definiert sind und dass Arbeitnehmer innerhalb vordefinierter Grenzen arbeiten müssen. In der heutigen, sich schnell verändernden Arbeitswelt, die durch Digitalisierung, Beschleunigung und Agilität gekennzeichnet ist, ist diese traditionelle Sichtweise jedoch nicht mehr ganz angemessen. Stattdessen könnte Job Crafting - die aktive Gestaltung des Arbeitsplatzes und des Arbeitsumfelds durch die Beschäftigten selbst - ein effektiverer Weg sein, um den Herausforderungen der "neuen" Arbeitswelt zu begegnen.

Was das Topmanagement betrifft, so ist allgemein anerkannt, dass die verantwortlichen Führungskräfte nicht einfach ein bereits vorhandenes Stellenprofil ausfüllen. Vielmehr "prägen" sie die Organisation, indem sie die Aufgabenstellung interpretieren, Beziehungen gestalten und individuelle Schwerpunkte und Akzente setzen. Dieser Ansatz gilt jedoch traditionell nicht für ausführende Tätigkeiten, wie z.B. bei einer Assistenztätigkeit oder im administrativen Back-Office allgemein. Allzu oft werden z.B. Management-Assistants noch immer in bestimmte Rollen und Verantwortungsbereiche gesteckt, die nur wenig Spielraum für Interpretationen oder kreative Problemlösungen lassen. Schade - denn auf diese Weise wird viel Potenzial verschenkt. Stärken werden nicht erkannt und nicht gefördert. Somit bleiben viele Mitarbeiter hinter ihren Möglichkeiten zurück.

Folge: Sie werden unzufrieden, machen "Dienst nach Vorschrift". Eine (zumindest innere) Kündigung ist meist die Konsequenz.

 

Hier eine Übersicht der größten Vorteile des Job Crafting für Unternehmen: 

1. Die Arbeitszufriedenheit, Motivation und Leistung steigt

Indem Firmen ihre Arbeitsplätze aktiv so gestalten, dass sie den Fähigkeiten und Interessen ihrer Arbeitnehmer besser entsprechen, können sie die Arbeitszufriedenheit und Motivation steigern und gleichzeitig verbessern sich die Leistungen ihrer Angestellten. Denn wenn Mitarbeiter die Möglichkeit haben, ihre Arbeit selbst zu gestalten, sind sie zufriedener mit ihrer Arbeit. Dies führt nicht nur zu einer besseren Arbeitsmoral-und Atmosphäre, sondern auch zu mehr Produktivität und Engagement. 

2. Burnout wird vorgebeugt, Fehlzeiten minimiert

Es ist erwiesen, dass Job Crafting den Stress am Arbeitsplatz reduziert und sogar Burn-out verhindern kann. Fehlzeiten werden weniger, denn wer mehr Kontrolle über seine Arbeit hat, fühlt sich stärker eingebunden und seltener überfordert oder gestresst. 

Laut der Gallup Studie von 2021 fühlt sich mehr als ein Drittel der Studienteilnehmer (35 Prozent) aufgrund von Arbeitsstress ausgebrannt  (2018 und 2019 war das "nur" 26 Prozent) Fühlen sich die Mitarbeiter jedoch emotional stärker an ihren Arbeitgeber gebunden, leiden sie seltener an Burn-out: Mitarbeiter mit hoher emotionaler Bindung 26 Prozent, mit geringer emotionaler Bindung bereits 33 Prozent und bei Mitarbeitern ganz ohne emotionale Bindung war jeder zweite (50 Prozent) betroffen. 

3. Die Wettbewerbsfähigkeit steigt durch flexiblere Mitarbeiter

Job Crafting kann außerdem dazu beitragen, eine flexiblere und anpassungsfähigere Belegschaft zu schaffen, die besser in der Lage ist, die Anforderungen eines sich ständig verändernden Marktes zu erfüllen.

4. Größere Kreativität, effizientere Prozesse

Wenn Sie Ihren Mitarbeitern die Möglichkeit geben, mit ihren Aufgaben "zu experimentieren", kann dies zu mehr Kreativität führen. Dies kann Ihrem Unternehmen helfen, neue Produkte oder Dienstleistungen zu entwickeln und effizientere Arbeitsmethoden zu finden.

5. Job Crafting kann Unternehmen helfen, die besten Talente anzuziehen

Da der Kampf um Talente weitergeht, suchen immer mehr Unternehmen nach Wegen, um Spitzenkräfte anzuziehen und zu halten. Auf dem heutigen Arbeitsmarkt suchen Bewerber jedoch nach mehr als nur einem Gehaltsscheck. Sie wollen in einer Organisation arbeiten, in der sie das Gefühl haben, dass ihre Arbeit einen Unterschied macht. Indem Unternehmen ihre Mitarbeiter offen dazu ermutigen, ihre Arbeit so zu gestalten, dass sie (mehr) ihren Stärken und Leidenschaften entspricht, können sie zeigen, dass sie ihren Mitarbeitern helfen wollen, sinnvolle Arbeit zu leisten. Aus diesen Gründen sollte Job Crafting ein wesentlicher Bestandteil jeder Talentmanagementstrategie sein. Konkret kann das bedeuten, dass Sie zum Beispiel kleine Änderungen an einer Stellenbeschreibung vornehmen, um sie für potenzielle Mitarbeiter attraktiver zu machen. Positive Mitarbeiterbeurteilungen z.B. auf Kununu wiederum sorgen für mehr Anziehungskraft bei Bewerbern. (Stichwort Employerbranding), denn Firmen, die Ihren Mitarbeitern bei der Erledigung von Aufgaben und der Gestaltung des Arbeitsplatzes einen gewissen Spielraum geben, heben sich im Vergleich zu ihrer Konkurrenz deutlich positiv ab.

6. Job Crafting lässt frühzeitig Schulungs- und Entwicklungsbedarf erkennen

Für ein Unternehmen ist es wichtig, immer nach Möglichkeiten zu suchen, sich zu verbessern und die eigenen Mitarbeiter zu fördern. Job Crafting kann Ihnen dabei helfen, beides zu erreichen. Indem Sie sich die Zeit nehmen, über die Entwicklungsbedürfnisse der einzelnen Funktionen in Ihrem Unternehmen nachzudenken, können Sie für jeden Mitarbeiter einen Fahrplan erstellen, der ihm hilft, seine Fähigkeiten zu verbessern und mehr zu Ihrem Unternehmen beizutragen. Darüber hinaus können Sie durch Job Crafting einen Schulungs- und Entwicklungsbedarf ermitteln, der Ihnen vorher vielleicht nicht bewusst war. Auf diese Weise können Sie rechtzeitig gezieltere und effektivere Schulungsprogramme erstellen, was Ihrem Unternehmen langfristig Zeit und Geld sparen kann. 

7. Bessere Mitarbeiterbindung und Nachfolgeregelung

Wie erwähnt, kann Job Crafting deutlich dazu beitragen, die Mitarbeiterbindung zu fördern, indem es dafür sorgt, dass die Mitarbeiter zufriedener mit ihrem Arbeitsumfeld sind. Wenn Mitarbeiter das Gefühl haben, dass sie bei ihrer Arbeit mitbestimmen können, ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass sie zu einem anderen Unternehmen wechseln. Auf lange Sicht kann Ihr Unternehmen dadurch Zeit und Geld sparen. Job Crafting hilft den Unternehmen, Fluktuationskosten zu sparen, und stellt sicher, dass sie auf einen internen Pool erfahrener Talente zurückgreifen können, wenn Stellen frei werden.

Job Crafting kann somit auch für die Nachfolgeplanung genutzt werden, indem Stellen entwickelt oder Skills gefördert werden, die es den Mitarbeitern ermöglichen, innerhalb des Unternehmens aufzusteigen 

8. Kostenersparnis durch Job Crafting

Job Crafting kann einem Unternehmen in mehrfacher Hinsicht zu Kosteneinsparungen verhelfen.

Erstens kann Job Crafting zur Senkung der Fluktuationskosten beitragen, indem es zu einer besseren Mitarbeiterbindung führt. Die Rekrutierung und Schulung neuer Mitarbeiter ist zeitaufwendig und teuer, daher ist die Bindung bestehender Mitarbeiter an das Unternehmen entscheidend.

Zweitens können durch eine Neubewertung der Aufgaben und Zuständigkeiten der Mitarbeiter Unternehmen oft Wege finden, ihre Abläufe zu rationalisieren und so die Gemeinkosten zu senken.  

Darüber hinaus kann Job Crafting auch zu einer höheren Produktivität und einem größeren Engagement führen, was dem Unternehmen auf lange Sicht Geld sparen kann.

Und schließlich können Unternehmen durch maßgeschneiderte Arbeitsplätze Top-Talente anziehen, was zu weiteren Kosteneinsparungen führt.

 

Job Crafting ist keine schnelle Lösung, aber es kann ein äußerst wirksames Instrument für Unternehmen und Mitarbeiter sein, um das Beste für sich herauszuholen.

 

Nachteile des Job Craftings für Unternehmen

Trotz dieser vielen Vorteile birgt das Job Crafting auch einige Risiken in sich. Eine der Hauptsorgen der Firmen ist, dass Mitarbeiter zu viel Zeit und Energie in die Gestaltung ihrer Aufgaben investieren. Arbeitgeber befürchten, dass eine Menge Arbeit liegen bleibt, weil sich die Mitarbeiter darauf konzentrieren, ihre Arbeit angenehmer zu gestalten, anstatt sie tatsächlich zu erledigen. Dies könnte den reibungslosen Ablauf in einem Unternehmen oder einer Abteilung stören. 

Außerdem kann das Job Crafting manchmal zu Konflikten und Enttäuschungen führen, wenn Mitarbeiter versuchen, Änderungen vorzunehmen, die nicht mit den Bedürfnissen des Unternehmens vereinbar sind.

Und schließlich kann Job Crafting für Unternehmen kostspielig sein, sowohl was den Zeit- und Ressourcenaufwand für die Unterstützung der Mitarbeiter bei der Veränderung ihrer Arbeitsplätze als auch die potenziellen finanziellen Verluste aufgrund von möglichen Produktivitätseinbußen betrifft.

Als Führungskraft sollten Sie darauf achten, dass Job Crafting niemals die Unternehmensziele untergraben darf. Job Crafting ist ein Ansatz, der auf Mindestanforderungen basiert, und sollte nicht dazu verwendet werden, Unternehmensziele durch persönliche Präferenzen zu ersetzen. 

Alles in allem kann Job Crafting zwar einige Vorteile für den einzelnen Arbeitnehmer und auch das Unternehmen haben, aber es gibt auch einige potenzielle Nachteile, derer sich die Arbeitgeber bewusst sein sollten, bevor sie Ihre Mitarbeiter dazu ermutigen und Job Crafting Optionen einführen.

 Für Sie überwiegt die Vorteile des Job Craftings und sie fragen sich eventuell

"Mit welchen Maßnahmen können Unternehmen eine Kultur schaffen, die Mitarbeiter zum Job Crafting ermutigt und unterstützt?"

Hier mein Rat:

Zunächst gilt es das Konzept des Job Craftings bekann(ter) zu machen und den Mitarbeitern vorzustellen. Unternehmen können ihren Mitarbeitern Ressourcen zur Verfügung stellen, mit denen sie mehr über Job Crafting und seine Vorteile erfahren können. Diese Ressourcen können Artikel, Bücher, Websites und Schulungen umfassen oder auch durch individuelle Karriere-Coachings geschehen.

Eine wichtige Maßnahme, das Job Crafting zu fördern, besteht darin, den Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, ihre Ideen und Vorschläge einzubringen. Dies kann z.B. über Workshops, Mitarbeiterforen oder in persönlichen Gesprächen / Annual interviews mit den Vorgesetzten geschehen.

Idealerweise handelt sich also um einen Prozess, bei dem Arbeitnehmer und Arbeitgeber auf Augenhöhe zusammenarbeiten, um herauszufinden, was der Arbeitnehmer an seinem Arbeitsplatz ändern möchte, und dann Maßnahmen zu ergreifen, um diese Änderungen zu verwirklichen. Der Schlüssel für beide Parteien ist dabei, die Kommunikationskanäle zu öffnen und wirklich zuzuhören, was die andere Person sagt. Nur dann können sie damit beginnen, einen Arbeitsplatz zu schaffen, der den Bedürfnissen beider Seiten entspricht. 

Job Crafting kann kleine Veränderungen beinhalten, wie z. B. die Übernahme neuer Aufgaben oder Pflichten, die mit den Zielen des Mitarbeiters übereinstimmen oder auch größere Veränderungen beinhalten, wie z. B. den Wechsel in eine neue Abteilung.

Als Personalberaterin und HR-Consultant sehe ich Job Crafting als eine Win-Win-Situation. Richtig umgesetzt, fühlt sich der Arbeitnehmer wertgeschätzt und er erhält einen Job, der seinen Fähigkeiten und Interessen besser entspricht. Der Arbeitgeber wiederum erhält einen motivierten und engagierten Mitarbeiter, der gerne im Unternehmen verbleibt.

Es gibt drei Hauptarten von Job Crafting: aufgabenbezogenes, beziehungsbezogenes und kognitives Crafting

1. Aufgabenbezogenes Job Crafting / Task Crafting 

Beim Task Crafting geht es darum, die eigentlichen Aufgaben, die ein Mitarbeiter bei der Arbeit ausführt, zu verändern (Art, Anzahl, Umfang oder Reihenfolge)

2. Beziehungsbezogenes Job Crafting / Relational Crafting

Relational Crafting ist der Begriff, der den Veränderungsprozess beschreibt, der eintritt, wenn man die Beziehungen, die man mit anderen während der Arbeit hat, neu gestaltet. Es geht darum, die Art und Weise, wie man mit einem Team, den Kunden oder Kollegen interagiert und kommuniziert, neu zu bewerten, um ein positiveres Ergebnis zu erzielen. Der Gedanke dahinter ist, dass wir produktivere, positivere und bedeutungsvollere Beziehungen schaffen können, wenn wir die Art und Weise ändern, wie wir mit anderen umgehen. 

3. Kognitives Job Crafting / Cognitive Crafting

Bei der kognitiven Gestaltung des Jobs geht es darum, die Art und Weise zu ändern, wie man über die Arbeit und sich selbst im Zusammenhang mit seiner Arbeit denkt. Es kann helfen, die Arbeit in einem neuen Licht zu sehen und eine positivere Einstellung zur eigenen Karriere zu entwickeln.

Jede Art von Job Crafting hat unterschiedliche Vorteile. Zum Beispiel kann das Task Crafting die Effizienz bei der Arbeit verbessern, indem der Mitarbeiter die Aufgaben besser auf seine Stärken abstimmt. Beziehungsorientiertes Crafting kann die  Zufriedenheit erhöhen, indem es die Beziehungen zu Kollegen oder Kunden vertieft. Und kognitives Crafting kann die Motivation steigern, indem man sich seiner negativen Gedanken über die Arbeit bewusst macht und diese aktiv umgestaltet. 

Hier ein Beispiel für Kognitives Job Crafting:

Während der Präsidentschaft von John F. Kennedy besuchte er ein NASA-Raumfahrtzentrum. Er sprach mit mehreren Personen vor Ort, darunter auch mit dem Hausmeister. Als Kennedy ihn fragte: "Was machen Sie?" antwortete der Hausmeister: "Ich helfe Menschen dabei, den Mond zu erreichen." Ich glaube, dass er damit richtig lag. Allerdings hätte wohl nicht jeder seinen Beruf so beschrieben...

Die Bedeutung des Engagements der Mitarbeiter im Job Crafting-Prozess

Der Arbeitnehmer muss aktive Rolle beim Job Crafting spielen!

Obwohl das Job Crafting sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber von Vorteil sein kann, liegt es letztlich in der Verantwortung des Arbeitnehmers, die Initiative zu ergreifen - schließlich weiß nur der Arbeitnehmer selbst, was er von seinem Job erwartet, um zufrieden und erfolgreich zu sein.

Der Arbeitgeber wiederum muss ein wirkliches Interesse am Mitarbeiter haben und den Rahmen für ein erfolgreiches Jobcrafting (an)bieten und Unterstützung sowie Ressourcen zur Verfügung stellen.

Beim Job Crafting geht es nicht darum, alles auf einmal neu zu gestalten, sondern Veränderungen Step by Step vorzunehmen. Es ist ein Prozess. Jeder Mitarbeiter und jedes Team sollte sich daher immer wieder die Frage stellen: Was sind meine Bedürfnisse im Job und wie kann meine Arbeit gestaltet werden, damit sowohl der Arbeitgeber als auch ich in Zukunft davon profitieren?  

Job Crafting Beispiele

Job Crafting bietet den Beschäftigten die Möglichkeit, ihr Arbeitsleben und ihre Karriere selbst in die Hand zu nehmen und ihre Arbeit aktiv nach ihren individuellen Bedürfnissen und Vorlieben zu gestalten. Dies kann im Rahmen bestehender Arbeitsaufgaben geschehen oder durch die Schaffung neuer Aufgaben und Verantwortlichkeiten. In jedem Fall kann Job Crafting zu mehr Arbeitszufriedenheit, Motivation und Engagement sowie zu einer besseren Leistung führen. Der Schlüssel liegt darin, herauszufinden, was die Arbeit für Ihre Mitarbeiter lohnender und angenehmer machen würde und dann Maßnahmen zu ergreifen, um dies zu verwirklichen.

Job Crafting kann auf verschiedene Weise erfolgen, aber eine der effektivsten ist, den Mitarbeitern etwas mehr Kontrolle über ihre Arbeit zu geben. Dies könnte bedeuten, dass sie ihre eigenen Projekte auswählen, ihre eigenen Ziele setzen oder sogar ihre eigenen Stellenbeschreibungen erstellen können. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Ressourcen für die berufliche Entwicklung anzubieten, z. B. den Zugang zu einem Karrierecoach oder zu Online-Kursen. Dies kann dazu beitragen, dass sich die Mitarbeiter in ihren Bemühungen, sich im Unternehmen weiterzuentwickeln, unterstützt fühlen und ihre Motivation wächst.

Weitere Umsetzungsbeispiele für ein erfolgreiches Job Crafting können sein: 

  • Einem Mitarbeiter, der sich für soziale Medien interessiert, könnte zum Beispiel mehr Verantwortung für die Verwaltung der Online-Präsenz des Unternehmens übertragen werden.
  • Ein Mitarbeiter, der gerne mit Zahlen arbeitet, könnte mehr Gelegenheit erhalten, Daten zu analysieren und Berichte zu erstellen.
  • Eine Assistenz, die gerne Texte schreibt könnte man einen Blog für das Unternehmen erstellen lassen: So konnte sie nicht nur ihr Wissen und ihre Erfahrung mit anderen teilen, sondern auch ihre kreative Seite zum Ausdruck bringen. Darüber hinaus konnte sie sich innerhalb des Unternehmens einen Ruf als Expertin für die Themen, über die sie bloggte, aufbauen.

 Natürlich werden nicht alle Mitarbeiter das gleiche Maß an Eigeninitiative und Jobgestaltung wünschen, daher ist es wichtig, das Jobcrafting auf den Einzelnen zuzuschneiden. 

Wenn es jedoch richtig, d.h. individuell gemacht wird, kann Jobcrafting eine großartige Möglichkeit sein, die Zufriedenheit und Produktivität der Mitarbeiter zu verbessern.

Wie kann man Job Crafting fördern? 

Die Befähigung der Mitarbeiter ist der Schlüssel zu jedem erfolgreichen Unternehmen, und die Gestaltung von Arbeitsplätzen ist eine gute Möglichkeit, die Mitarbeiter zu ermutigen, ihre Arbeit selbst in die Hand zu nehmen. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass das Job Crafting von den Mitarbeitern selbst ausgehen muss - es kann nicht von oben aufgezwungen werden. Es stellt sich also die Frage, wie Unternehmen das Job Crafting bei ihren Mitarbeitern fördern können. Hier sind ein paar Ideen:

1. Ermutigen Sie Ihre Mitarbeiter zu einem Brainstorming über Möglichkeiten zur Verbesserung ihrer Arbeit. Der erste Schritt zur Förderung des Job Crafting ist es, den Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, ihre Ideen mitzuteilen, sei es durch einen formellen Prozess oder einfach durch die Ermutigung, kreativ über ihre Arbeit nachzudenken.

2. Ermutigen Sie Ihre Mitarbeiter, zusätzliche Aufgaben zu übernehmen, die sie interessieren. Dies kann dazu beitragen, dass sie sich bei ihrer Arbeit engagierter fühlen und eher bereit sind, langfristig im Unternehmen zu bleiben.

3. Erlauben Sie Ihren Mitarbeitern, ihre Arbeitszeiten an ihre individuellen Bedürfnisse anzupassen.

4. Feiern Sie die Erfolge Ihrer Mitarbeiter. Wenn Mitarbeiter ihre Arbeit auf eine Weise gestalten, die ihr Arbeitsleben verbessert und zum Erfolg des Unternehmens beiträgt, sollten Sie sie wissen lassen, dass Sie ihre Bemühungen bemerken und schätzen. Das wird sie ermutigen, ihre Arbeit weiter zu verbessern. 

Job Crafting im Unternehmen - was gilt es für Firmen zu beachten?

Wenn Sie Job Ccafting in Ihrem Unternehmen umsetzen wollen, dann gibt es einiges zu beachten:

Erstens ist es wichtig, die Mitarbeiter in den Prozess einzubeziehen. Schließlich sind sie diejenigen, die das Jobcrafting durchführen werden! Fordern Sie Ihre Mitarbeiter auf, sich Gedanken darüber zu machen, wie sie ihre Arbeit erfüllender Gestalten und mit ihren Zielen in Einklang bringen können.

Zweitens sollten Sie Unterstützung und Ressourcen bereitstellen. Die Mitarbeiter werden Zeit und Anleitung brauchen, um ihre Pläne zur Arbeitsplatzgestaltung umzusetzen.

Und schließlich: Bleiben Sie aufgeschlossen. Job Crafting ist ein iterativer Prozess, und die Mitarbeiter können Ideen einbringen, die Sie vorher nicht in Betracht gezogen haben. Seien Sie darauf vorbereitet, flexibel und anpassungsfähig zu sein, während Sie zusammenarbeiten, um Arbeitsplätze zu schaffen, die allen gefallen.

Hier sind vier Schritte, die Sie unternehmen können, um Job Crafting in Ihrem Unternehmen einzuführen:

 

1. Ermitteln Sie die Bedürfnisse Ihrer Mitarbeiter. Was finden sie an ihrer Arbeit am schwierigsten oder frustrierendsten? Was würde ihre Arbeit befriedigender machen?

 

2. Ermitteln Sie Bereiche, in denen Job Crafting einen Unterschied machen könnte. Vielleicht gibt es einige Aufgaben, die neu zugewiesen werden könnten, oder einige Fähigkeiten, von deren Erlernen die Mitarbeiter profitieren könnten.

 

3. Erstellen Sie einen Plan für die Umsetzung von Job Crafting. Achten Sie darauf, die Mitarbeiter in den Planungsprozess einzubeziehen, damit sie die geplanten Veränderungen mittragen.

 

4. Evaluieren Sie die Ergebnisse Ihrer Job Crafting-Bemühungen. Sprechen Sie mit den Mitarbeitern und fragen Sie sie, wie sie ihre Arbeit empfinden, nachdem die Änderungen vorgenommen wurden. Nehmen Sie erforderlichenfalls Anpassungen vor.

 

Fazit:

 

Job Crafting ist ein wichtiges Instrument für Unternehmen, um die Mitarbeiterzufriedenheit und -produktivität zu verbessern. Indem sie sich die Zeit nehmen, um zu verstehen, was ihre Mitarbeiter motiviert und ihnen helfen, Tätigkeiten auszuüben, die ihren Talenten am besten entsprechen, können Unternehmen wertvolle Mitarbeiter langfristig an sich binden.

Job Crafting kann z. B. darin bestehen, einen Mitarbeiter auf eine Stelle zu versetzen, die seiner Idealvorstellung näher kommt, die Arbeitsaufgaben so umzugestalten, dass sie den Fähigkeiten des Mitarbeiters besser entsprechen oder Schulungs- und Entwicklungsmöglichkeiten anzubieten, die dem Mitarbeiter helfen, neue Fähigkeiten zu erlernen und in seiner Rolle zu wachsen.

Auch wenn Job Crafting den Arbeitgebern einiges abverlangt, kann es doch ein sehr wirksames Mittel sein, um die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung zu verbessern. 

Haben Sie Job Crafting in Ihrem Unternehmen schon ausprobiert?

Wenn nicht, sollten Sie es in Betracht ziehen!